Arzneimittel

Beziehungen CH-USA: Wichtige Erleichterung im Handel mit Arzneimitteln erzielt

Die Schweiz und die Vereinigten Staaten haben am 12. Januar 2023 ein Abkommen über die gegenseitige Anerkennung (MRA) der Inspektionen im Bereich der Guten Herstellungspraxis für Arzneimittel unterzeichnet. Damit wird nicht nur der bedeutendste Güterexportsektor im bilateralen Handel mit den USA gestärkt, sondern auch die Versorgungssicherheit der Schweiz.

 

Die USA sind über die letzten Jahre für die Schweiz zum wichtigsten Partnerstaat für Handel und Direktinvestitionen überhaupt aufgestiegen. Umgekehrt ist die Schweiz für die Vereinigten Staaten insbesondere für ihre Dienstleistungsexporte und als Direktinvestor von grosser Bedeutung.

Das bilaterale Handels- und Investitionsvolumen beläuft sich derzeit auf über 900 Milliarden Franken. Auch rund ein Viertel (26%) aller Exporte der Schweizer Pharmaindustrie gehen in die USA. Die Herstellung von Arzneimitteln hat dabei nach international vereinbarten Regeln der Guten Herstellungspraxis («Good Manufacturing Practices» GMP) zu erfolgen. Die Befolgung dieser Regeln wird üblicherweise doppelt überprüft: in der Schweiz durch Swissmedic und in den USA durch die FDA (U.S. Food and Drug Administration). Vor dem Hintergrund, dass diesbezügliche Inspektionen von Produktionsanlagen nicht selten mehrere Tage dauern und erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen binden, verschafft das nun unterzeichnete MRA Schweizer und US-Firmen eine bedeutende Erleichterung: Nach Inkrafttreten des Abkommens wird sich die Behörde der importierenden Partei auf die Zertifizierung durch die zuständige Behörde des exportierenden Landes abstützen. Eine zweite Prüfung vor Ort entfällt.

Abkommen stärkt bilateralen Handel und Versorgungssicherheit

Wertvoll ist das Abkommen aber nicht nur für den eigentlichen Export von Arzneimitteln. Indirekt wird dadurch die Diversifizierung der internationalen Handelsbeziehungen, der Produktions- und Liefernetzwerke gestärkt. Aus diesen Gründen begrüsst die Schweizer Wirtschaft die Unterzeichnung des Abkommens sehr.

Es ist zu hoffen, dass auf die nun erreichten noch weitere Vertiefungsschritte im bilateralen Verhältnis mit den USA folgen werden. Die Vorteile liegen klar auf beiden Seiten. Zu denken ist hierbei etwa an die Bereiche Forschung & Entwicklung, digitaler Handel, Finanzdienstleistungen oder die Berufsbildung.

Von links nach rechts: FDA Deputy Commissioner for Policy, Legislation, and International Affairs Andi Fristedt; Deputy United States Trade Representative Jayme White; Direktorin des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO Helene Budliger Artieda; Swissmedic, Leiter Bereich Stab und Internationales Dr. Jörg Schläpfer

V.l.n.r.: Andi Fristedt (FDA Deputy Commissioner for Policy, Legislation, and International Affairs), Jayme White (Deputy United States Trade Representative), Helene Budliger Artieda (Direktorin des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO), Dr. Jörg Schläpfer (Swissmedic, Leiter Bereich Stab und Internationales)