Pavillion mit Weltkarte davor

Bali-Paket der WTO bringt der Schweiz Vorteile

An der 9. WTO-Ministerkonferenz konnte doch noch eine Einigung erzielt werden. Für die Schweizer Wirtschaft ist besonders das Abkommen über Handelserleichterungen wichtig.

WTO

Das Ziel des WTO-Abkommens über Handelserleichterungen (Trade Facilitation) ist die Senkung der Verwaltungskosten im internationalen Handel. Dazu gehören vereinfachte Zollformalitäten im grenzüberschreitenden Warenverkehr. Die ärmsten Länder werden bei der Modernisierung ihrer Zollverfahren unterstützt. Das Abkommen beinhaltet weiter Bestimmungen über Transparenz und Veröffentlichung von Handelsbestimmungen, Transitfreiheit und Zollgebühren. Ausserdem sind Massnahmen für eine verstärkte Zusammenarbeit der Zollbehörden und eine bessere Durchsetzung der Zollvorschriften enthalten. Die absehbare Senkung der Verwaltungskosten wird der Exportnation Schweiz mittelfristig nützen. Schnellere, einfachere und transparentere Zollverfahren sind vor allem für exportorientierte KMU wichtig.

Auch für die ärmsten Entwicklungsländer und die Agrarexporteure wichtige Abkommen wurden in Bali verabschiedet. Diese thematische Ausgewogenheit hat dazu beigetragen, dass es an der Ministerkonferenz nicht zu einem Nord-Süd-Konflikt kam. Der erfolgreiche Abschluss des Bali-Pakets stärkt die Welthandelsorganisation in einem wichtigen Moment. Nachdem die Doha-Runde vor zwölf Jahren begonnen hatte und seit mehr als fünf Jahren nahezu blockiert war, hat die WTO mit dem Bali-Paket die Handlungsfähigkeit wiedererlangt.