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Auf­wand­be­steue­rung: Steu­er­at­trak­ti­vi­tät be­wah­ren

Die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des schwei­ze­ri­schen Steu­er­sys­tems muss be­wahrt wer­den. Dies gilt auch für den in­ter­na­tio­na­len Stand­ort­wett­be­werb im Hin­blick auf die An­we­sen­heit wohl­ha­ben­der und mo­bi­ler Pri­vat­per­so­nen. eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt des­halb den Wil­len des Bun­des­ra­tes, die Auf­wand­be­steue­rung zu ver­bes­sern, um deren Ak­zep­tanz zu stär­ken. Die not­wen­di­gen Kor­rek­tu­ren dür­fen je­doch die At­trak­ti­vi­tät der Auf­wand­be­steue­rung ins­ge­samt nicht ein­schrän­ken.

In der Schweiz ge­ne­rier­ten die rund 5000 Pau­schal­be­steu­er­ten im Jahr 2008 Steu­er­ein­nah­men von über 570 Mil­lio­nen Fran­ken. Schät­zun­gen der Eid­ge­nös­si­schen Steu­er­ver­wal­tung (ESTV) zu­fol­ge sind mit der Pau­schal­be­steue­rung di­rekt und in­di­rekt über 22‘000 Ar­beits­plät­ze ver­bun­den. Trotz der wirt­schaft­li­chen Be­deu­tung ist das Sys­tem der Auf­wand­be­steue­rung in jüngs­ter Zeit ver­mehrt zum Ge­gen­stand von Kri­tik ge­wor­den. Al­ler­dings stammt diese Kri­tik nicht – wie bei an­de­ren Steu­er­the­men – aus dem Aus­land (wo es ver­gleich­ba­re resp. at­trak­ti­ve­re Mo­del­le gibt), son­dern aus dem In­land. So for­dern auf eid­ge­nös­si­scher und kan­to­na­ler Ebene meh­re­re Vor­stös­se die Ab­schaf­fung der Pau­schal­be­steue­rung.

Stoss­rich­tung der Vor­la­ge un­ter­stützt
Vor die­sem Hin­ter­grund ist das Vor­ha­ben des Bun­des­ra­tes zu be­grüs­sen, die Ak­zep­tanz der Pau­schal­be­steue­rung bei der Be­völ­ke­rung zu stär­ken und dabei auch Stand­ort­über­le­gun­gen zu be­rück­sich­ti­gen. eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt des­halb die Stoss­rich­tung der Vor­la­ge zur Re­vi­si­on der Pau­schal­be­steue­rung. Ins­be­son­de­re wird die Er­hö­hung der mi­ni­ma­len Be­mes­sungs­grund­la­ge auf 400‘000 Fran­ken bei den di­rek­ten Bun­des­steu­ern mehr­heit­lich un­ter­stützt, auch wenn diese Er­hö­hung von ein­zel­nen Mit­glie­dern als zu weit­ge­hend be­ur­teilt wird. Ei­nig­keit be­steht beim Vor­schlag des Bun­des­ra­tes in Bezug auf die Au­to­no­mie der Kan­to­ne, die Höhe eines kan­to­na­len Min­dest­be­tra­ges sel­ber fest­zu­le­gen.

Ge­fah­ren einer zu weit­ge­hen­den Ver­schär­fung
Die vor­ge­schla­ge­ne Er­hö­hung der Be­mes­sungs­grund­la­ge auf den sie­ben­fa­chen Ei­gen­miet­wert oder Miet­zins wird von einem Teil un­se­rer Mit­glie­der ab­ge­lehnt. Sie ent­spricht kei­ner öko­no­mi­schen Recht­fer­ti­gung. Eine sol­che neue Re­ge­lung würde, bei ge­wis­sen Im­mo­bi­li­en, über­mäs­si­ge Steu­er­er­hö­hun­gen zur Folge haben. In die­sem Zu­sam­men­hang gilt es zu be­rück­sich­ti­gen, dass in einem ge­wis­sen Um­fang be­reits mit der Er­hö­hung der mi­ni­ma­len Be­mes­sungs­grund­la­ge (400‘000 Fran­ken) auf Bun­des­ebe­ne zu tiefe Be­steue­run­gen ver­hin­dert wer­den. Eine über­schies­sen­de Kor­rek­tur würde das Ri­si­ko des Weg­zu­ges von wohl­ha­ben­den Per­so­nen er­hö­hen, was im Er­geb­nis im Wi­der­spruch zum Ziel der Auf­recht­er­hal­tung der Auf­wand­be­steue­rung stün­de.

An­de­re An­satz­punk­te
Vor dem Hin­ter­grund ihrer un­ter­schied­li­chen Be­trof­fen­heit und an­ge­sichts von Un­ter­schie­den bei spe­zi­fi­schen kan­to­na­len Ge­ge­ben­hei­ten soll den Kan­to­nen wei­ter­hin ein hohes Mass an Fle­xi­bi­li­tät zu­ge­spro­chen wer­den. Zudem ist auf die Strei­chung der heu­ti­gen Mög­lich­keit, dass Schwei­zer Bür­ger für das Zu­zugs­jahr eben­falls nach Auf­wand be­steu­ert wer­den kön­nen, zu ver­zich­ten. Auch muss der Über­gangs­frist und dem gleich­zei­ti­gen In­kraft­tre­ten der Neue­run­gen auf Stufe Bund und Kan­to­ne ge­nü­gend Rech­nung ge­tra­gen wer­den.

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