Ab­stim­mungs­pa­ro­len zum 5. Juni: Ein­mal Ja, drei­mal Nein

Der Wirt­schafts­dach­ver­band eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die Re­vi­si­on des Asyl­ge­set­zes. Nein sagt eco­no­mie­su­is­se hin­ge­gen zu allen drei Volks­in­itia­ti­ven, über die am 5. Juni ab­ge­stimmt wird: Nein zur In­itia­ti­ve für ein be­din­gungs­lo­ses Grund­ein­kom­men, Nein zur Pro-Ser­vice-Pu­blic-In­itia­ti­ve und Nein zur Milch­kuh-In­itia­ti­ve.

Der Vor­stand von eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die Asyl­ge­setz­re­form, über die das Stimm­volk am 5. Juni 2016 be­fin­den wird. Er hat dazu ein­stim­mig die Ja-Pa­ro­le be­schlos­sen. Im Zu­sam­men­hang mit der Um­set­zung der Mas­sen­ein­wan­de­rungs­in­itia­ti­ve for­dert eco­no­mie­su­is­se eine Be­schleu­ni­gung der Asyl­ver­fah­ren. Vor dem Hin­ter­grund der ak­tu­el­len Flücht­lings­la­ge scheint dies not­wen­di­ger denn je. Mit der neuen Asyl­ge­setz­re­form sind end­lich Ver­bes­se­run­gen in Sicht. Kon­kret soll die Mehr­heit der Asyl­ver­fah­ren in­ner­halb von 140 Tagen rechts­kräf­tig ent­schie­den und voll­zo­gen wer­den. Eine ra­sche Klä­rung des Auf­ent­halts­sta­tus für Asyl­be­wer­ber sorgt ei­ner­seits dafür, dass Men­schen, die nicht an Leib und Leben be­droht sind, rasch wie­der zu­rück­ge­führt wer­den kön­nen. An­der­seits wird damit die ra­sche In­te­gra­ti­on von auf­ge­nom­me­nen Flücht­lin­gen in den Ar­beits­markt und in die Ge­sell­schaft er­mög­licht. Die­ser As­pekt ist aus Sicht von eco­no­mie­su­is­se für eine mo­der­ne und ganz­heit­li­che Mi­gra­ti­ons­po­li­tik zen­tral.

Be­din­gungs­lo­ses Grund­ein­kom­men setzt fal­sche An­rei­ze

Die In­itia­ti­ve zur Ein­füh­rung eines be­din­gungs­lo­sen Grund­ein­kom­mens lehnt eco­no­mie­su­is­se vor­be­halt­los ab. Für die Fi­nan­zie­rung eines der­art um­fas­sen­den neuen So­zi­al­werks müss­te die Schweiz jähr­lich einen drei­stel­li­gen Mil­li­ar­den­be­trag auf­brin­gen. Die dafür nö­ti­gen Steu­er­er­hö­hun­gen wür­den die Kon­kur­renz­fä­hig­keit des Wirt­schafts­stand­orts Schweiz schwer be­schä­di­gen. Aus­ser­dem setzt ein be­din­gungs­lo­ses Grund­ein­kom­men An­rei­ze, deren ne­ga­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf den Ar­beits­markt kaum ab­schätz­bar sind.

Mo­gel­pa­ckung zum Scha­den des Ser­vice pu­blic

Die Schweiz pro­fi­tiert heute von einer guten Grund­ver­sor­gung im Be­reich Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­on, Post und Bahn. Dies ist vor allem das Re­sul­tat er­folg­rei­cher Li­be­ra­li­sie­rungs­schrit­te in den letz­ten 20 Jah­ren. Die In­itia­ti­ve «Pro Ser­vice Pu­blic» will nun das Rad der Zeit zu­rück­dre­hen und die ehe­ma­li­gen Bun­des­be­trie­be Swiss­com, SBB und Post wie­der wie Teile der Ver­wal­tung füh­ren. Aus Sicht der Wirt­schaft ist das der fal­sche Weg. Eine gute und ef­fi­zi­en­te Grund­ver­sor­gung braucht mehr und nicht we­ni­ger Markt.

Milch­kuh-In­itia­ti­ve bleibt zen­tra­le Ant­wort schul­dig

Nein sagt eco­no­mie­su­is­se auch zur In­itia­ti­ve «Für eine faire Ver­kehrs­fi­nan­zie­rung», zur so­ge­nann­ten Milch­kuh-In­itia­ti­ve. Diese bringt zwar eine wich­ti­ge Frage aufs Tapet, lie­fert aber keine über­zeu­gen­de Ant­wort, wie die Schwei­zer Stras­sen nach­fra­ge­ge­recht wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den kön­nen. Viel­mehr wür­den bei einem Ja ein­fach Mit­tel aus der all­ge­mei­nen Bun­des­kas­se zur Stras­sen­kas­se ver­scho­ben, ohne eine Lö­sung zum be­schleu­nig­ten Aus­bau der Stras­sen­in­fra­struk­tur zu bie­ten. eco­no­mie­su­is­se setzt da­ge­gen auf einen aus­ge­wo­ge­nen Na­tio­nal- und Ag­glo­me­ra­ti­ons­ver­kehrs­fonds, wie er der­zeit im Par­la­ment dis­ku­tiert wird.